Cerospasmatyl-Ratiopharm:
Wenn
etwas im Bau- und Reparaturhandwerk mit "C" anfängt, dann
heißt es "Äußerste
Vorsicht". Hier
ist in 99% aller Fälle Schwindel
und Betrug im Spiel.
Tatsächlich fängt weder auf der Baustelle noch unter der Motorhaube
irgendetwas von Notwendigkeit mit "C" an.
Im verbleibenden 1% aller Fälle geht es um das Beruhigungspräparat
Cerospasmatyl, das sich
besonders im Einfamilienhaus-Neubau unter
Bauherren bewährt hat.
Das Medikament ist von der Handwerkskammer für den deutschen
Baumarkt zugelassen worden und dortselbst rezeptfrei erhältlich.
Cerospasmatyl-Ratiopharm wird im akuten Fall in hoher Dosis
entweder schwimmend, frierend oder brennend eingenommen,
je nachdem, ob man gerade auf den Sanitärklempner, den Heizungs-
monteur oder den Fachmann vom örtlichen Erdgasversorger wartet.
Während der Rohbauphase nimmt der Bauherr zur Prophylaxe 1-2
Kautabletten nach den Rechnungen ein. Während des Innenausbaus
darf die Dosis auf 3-4 Tabletten gesteigert werden.
Tip: Auch hier gilt
das Motto: "Viel
hilft viel"
ausdrücklich nicht.
Eine Überdosis Cerospasmatyl führt gelegentlich zu Wahnvor-
stellungen ("mit dieser Rechnung ist bestimmt alles in Ordnung...
mein Haus wird termingerecht fertig...das ist alles schon
im Preis mit enthalten" usw.), klinischer Großzügigkeit bei der
Mängelfeststellung, anfallsartigem Vertrauen zu Polieren, Bauleitern
und Architekten sowie anderen, schweren Bewußtseinstrübungen.
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