Kriminalpolizei Stenkelfeld

Der Fall Jaworski

Der Fall Ilse Jaworski

Und nun, liebe Zuschauer, bittet die Kriminalpolizei um Ihre Mithilfe. Einer der mysteriösesten Fälle der letzten Jahrzehnte betrifft das unbekannte Schicksal der Ilse Jaworski aus Plöntrup. Neue Erkenntnisse haben die Kripo ermutigt, die rätselhaften Vorgänge noch einmal in die Öffentlichkeit zu tragen. Hans-Heinz Röll mit einer Zusammenfassung des Ermittlungsstandes.

Mittwoch, 16. November 1968; kurz nach 14 Uhr

Die Spielwarenfachverkäuferin Ilse Jaworski verläßt ihr Reihenhaus am Önkelstieg, um ihren Dienst im 14 Kilometer entfernten VIVO-Markt anzutreten.
Wie immer, wenn sie spät dran ist, benutzt Ilse Jaworski mit ihrem beigen Lieferwagen der Marke "Hanomag Garant" die Abkürzung über den Südteil des Nordfriedhofs.
Hier verliert sich ihre Spur.

21 Jahre später, am 16. November 1989 verläßt ein vornehm gekleideter Herr mit einer weißen Plastiktüte betont unauffällig den Duty-Free-Shop des Flughafengebäudes im australischen Sidney. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse.

Wiederum
2 Jahre später, am 16. November 1991, bemerkt VIVO-Marktleiter Georg Averbeck das Verschwinden seiner Angestellten, ist aber zunächst noch arglos.

Erst als ihm auf dem Heimweg auffällt, daß an der Stelle von Ilse Jaworski´s Reihenhaus neuerdings eine Betonfabrik steht, schöpft er Verdacht.

Reihenhaus!

Noch in der gleichen Woche verständigt Averbeck die Polizei. Dort werden sofort die Ermittlungen aufgenommen. Für die Beamten beginnt eine mühsame Kleinarbeit.
Doch die Nachforschungen verlaufen zunächst im Sande.

Im
Sommer ´93 kommt dann der Polizei der Zufall zu Hilfe. Beim Aufbruch eines Kondomautomaten im Kloster "Maria Lacht" hinterlassen die sorglosen Täter zwei Papiertaschentücher. Für die Sonderkommission "Jaworski" scheint der Fall gelöst.

Doch eine Begebenheit am
1. Advent 1996 - es ist ein Sonntag - gibt dem Fall eine überraschende Wende. Am frühen Nachmittag beobachten Spaziergänger vor dem australischen Konsulat in Dresden spielende Kinder.

In diesem Zusammenhang stellen sich für den Leiter der Einsatzgruppe "Jaworski", Polizeimeister Günther Strohkamp neue Fragen, die er jetzt an Sie, liebe Zuhörer, richten möchte.

Strohkamp:
Ja, weil die Täter offenbar recht sorglos vorgingen, haben sie glücklicherweise eine Reihe verwertbarer Indizien hinterlassen. So wies der aufgebrochene Kondomautomat der Marke "Klitorex <Danzig>" deutliche Kratzspuren auf, die von einem Schraubenzieher herrühren könnten. Die beiden Taschentücher am Tatort könnten uns ebenfalls weiterbringen.

Schraubenzieher!

Unsere Frage deshalb: Wer kennt eine oder mehrere Personen, die im fraglichen Zeitraum - also zwischen November 1968 und Dezember 1996 erkältet waren, bzw. Schraubenzieher oder schraubenzieherähnliche Gegenstände besitzen oder besessen haben? Des weiteren suchen wir Zeugen, denen bis Mai ´73 oder danach Reihenhäuser zweifelhafter Herkunft angeboten wurden. Ferner erhoffen wir uns Hinweise über den Verbleib dieser weißen Plastiktüte.

Sachdienliche Hinweise bitte direkt an uns oder an eine Polizeidienststelle Ihres Vertrauens.

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