Krawall

DER MECKERKASTEN DER HAUSMEISTERINNUNG
DIE ANTWORTEN vom 29.9.2000

Oberhölzel

Höselknecht Gnöttgen
Herr Oberhölzel, Herr Höselknecht und Herr Gnöttgen beantworten hier in exemplarischer Weise die wichtigsten Anfragen der Bürgerinnen und Bürger unserer kleinen Gemeinde.

 

Beitrag von Herrn W.Weigelt:
Meine Frage geht an den von mir sehr geschätzten Herrn Gnöttgen: Mein Nachbar besitzt einen Garten mit einem ca. 100 qm großen Rasen. Er achtet auch sehr genau darauf, daß das Gras nicht länger als 2 cm wird, da er sonst von mir eine Klage an den Hals kriegen würde, die sich gewaschen hat. Nun hat dieser unliebsame Zeitgenosse aber die Angewohnheit, seiner Pflicht spätestens alle 4 Tage zur besten Kaffeezeit am Nachmittag nachzukommen. Bisher sind meine Versuche, dies zu unterbinden, erfolglos geblieben. Den Gedanken, den Rasen zu sprengen, hatte ich zwar auch schon, aber aus Rücksicht auf unsere Katze, die sich in dem Garten immer rumtreibt, habe ich dies wieder verworfen. Ich hoffe, Sie können mir helfen, sozusagen als letzte Rettung vor der Selbstjustiz.
Antwort von Herrn Gnöttgen:
Sehr geehrter Herr Weigelt, zu aller erst muß man Ihrem Nachbarn natürlich zu seiner vorbildlichen Rasenpflege gratulieren. Ein Punkt Ihres Berichts hat mich aber doch stutzig werden lassen. Nur alle 4 Tage mäht Ihr Nachbar seinen Rasen? Ich habe mich mit Herrn Dr. Broermeyer beraten und wir sind nach aufwändigen Berechnungen zum Ergebnis gekommen, daß Ihr Nachbar bei 4 Tagen des "Nichtrasenmähens" einen Rasen mit einer Grashalmlänge von nicht unter 2,123623 cm haben muß! Ich rate Ihnen nun, am vierten Tag des "Rasenvernachlässigens" sich kurz vor der Kaffeezeit mit einem Zentimetermaß (mit Millimeterangabe!) und einer Lupe bewaffnet unbemerkt dem Rasen Ihres Nachbarn zu nähern und die Grashalmlänge genau nachzumessen. Sie werden sehen, Ihr Nachbar ist ein fauler Sack, der Ihnen seine Ordnungsliebe und Gesetzestreue nur vorgaukelt!
Ihrer Klage steht nichts mehr im Wege!

 

Beitrag von Herrn J. Ködelleger:
Bei uns im Haus wohnt seit kurzem ein neuer Mieter (langhaarig, Bierbauch, vorstehende Zähne, Nickelbrille, Mundgeruch, usw... Sie wissen, was ich meine?). Jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag geht er von Tür zu Tür und will entweder Wurst oder Bananen verkaufen. Außerdem kommen einmal die Woche ca. 10 Weiber mit dicken Möpsen in seine Wohnung. Dann läuft erotische Musik und im ganzen Haus hört man dieses dumme Gekichere (wie, als wenn ein Wellensittich seine Tage hat). Was kann ich gegen dieses kriminelle Verhalten unternehmen?
Antwort von Herrn Oberhölzel:
Sehr geehrter Herr Ködelleger, im Grunde sind Möpse ja ganz niedliche Hündchen, aber wenn man die in Gruppen in enge Wohnungen zwängt, dann hat man den Salat! Dann geht das Gefiepe und Gejaule los, das unter Umständen auch wie dummes Gekiecher klingen kann! Ich rate Ihnen, Ihren Nachbarn wegen der Möpse nicht vorzuverurteilen! Das mit dem Wurst- und Bananenverkauf klingt mir eher wie ein illegales Handeln. Haben Sie sich schon einmal seinen Gewerbeschein zeigen lassen? Da können Sie ihn drankriegen! Sollte er tatsächlich so einen Schein besitzen, rate ich Ihnen und Ihrem Nachbarn einen gemeinsamen Besuch des Seminars "Zwischen Mops und Sittich - Nachbarschaft erlernen und leben" an unserer "Jürgen-Koppelin-Bildungsstätte".

 

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