Krawall

DER MECKERKASTEN DER HAUSMEISTERINNUNG
DIE ANTWORTEN vom 18.10.2000

Oberhölzel

Höselknecht Gnöttgen
Herr Oberhölzel, Herr Höselknecht und Herr Gnöttgen beantworten hier in exemplarischer Weise die wichtigsten Anfragen der Bürgerinnen und Bürger unserer kleinen Gemeinde.

 

Beitrag von Herrn M. Stahl:
Sehr geehrter Herr Oberhölzel, seit 10 Jahren halte ich in meiner Wohnung einen prächtigen Kater. Daß ich das damals mit meinem Hauswirt abgesprochen habe, versteht sich ja wohl von selbst. Ich wohne im Erdgeschoß und da kann der Kater bequem über den Balkon nach draußen. Nun sind vor kurzen junge Leute bei uns ins Haus gezogen. Also ich hab denen gleich beim Einzug gesagt, daß das hier ein ruhiges Haus ist und sie sollen sich ja vorsehen mit ihren Musikverstärkern und Radios. Nun, Ruhe ist ja im Haus, aber die wollen immer meinen Kater füttern und ich mag das nicht. Ich glaube nämlich, daß die alle Rauschgift nehmen und wenn dann zufällig etwas in das Futter meines Katers kommt. Man hat ja schon allerhand gelesen von solchen Sachen und King Kong ist auch nicht aus dem nichts gekommen! Meine Frage: Was soll ich nun machen? Mein Kater, der Verräter, verbündet sich schon mit diesem Pack, und mir haben sie eine Kiste Bier geschenkt. Mein Kater, vor dem bis vor kurzem keine Ratte und keine Krähe sicher war, versehentlich brachte er einmal den Dackel von Frau Schlichtbaum in die Wohnung, fängt an zu schnurren und um die Beine von Menschen zu streichen. Das kann doch nur Rauschgift sein! Bitte geben sie mir einen Rat, bevor der Kater ganz und gar verdorben ist.
Antwort von Herrn Oberhölzel:
Sehr geehrter Herr Stahl,
Ich empfinde tiefes Mitgefühl mit Ihrem Kater. Die sogenannten "jungen Leute" sind uns schon seit langem ein Dorn im Auge. Es hat sich allerdings herausgestellt, daß es sich in diesem Fall nicht um Rauschgift sondern um illegal organisierte "MEHL-PARTYS" handelt! Die Stenkelfelder Bäckerinnung hat bereits Unterlassungsklage eingereicht. Im besten Falle werden Ihre Nachbarn demnächst eine Ausbildung zum Konditor und Nacht-Bäcker antreten müssen. Ihrem Kater wird das sicherlich gut tun.

 

Beitrag von Herrn Möller-Lütjen:
Mein Nachbar hat sich an seinem maroden 2-Quatratmeter-Balkon eine 60cm-Offset-Parabol-
Antenne mit 200-Kanal-Receiver (R) installiert. Zum einen interessiert mich, wofür diese gefährlich klingende Bezeichnung steht. Zum anderen befürchte ich, dass unser dörfliches Kulturgut durch das beziehen überregionaler Informationen leiden wird. Sprich: Ist die über Jahrhunderte praktizierte Klönkunst hierdurch in Gefahr?
Ihr Kuddel Möller-Lütjen,2. Vorsitzender der Trachtengruppe "Wattlöper"
Antwort von Herrn Höselknecht:
Sehr geehrter Herr Möller-Lütjen,
das Model "SAT-RESOPAL" ist seit dem Stenkelfelder Sendegesetz vom 3.3.1983 ausdrücklich verboten worden! Ich habe mich bereits persönlich mit Ihrem Nachbarn getroffen und Ihm eine neue Wohnung in Ochtersum vermittelt. Ihr Nachbar hat sich außerdem bereit erklärt, als Ausgleich eine ehrenamtliche Tätigkeit im Seniorenheim "Zum alten Bock" als Animateur anzunehmen!

 

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