Krawall

DER MECKERKASTEN DER HAUSMEISTERINNUNG
DIE ANTWORTEN vom 18.8.2000

Oberhölzel

Höselknecht Gnöttgen
Herr Oberhölzel, Herr Höselknecht und Herr Gnöttgen beantworten hier in exemplarischer Weise die wichtigsten Anfragen der Bürgerinnen und Bürger unserer kleinen Gemeinde.

 

Beitrag von Herrn Nolting:
Liebe Hausmeisterinnung, um eins gleich vorweg zu sagen, ich gelte schon fast als Querulant in unserem Haus. Doch das hat man davon, wenn man sich für die Ordnung einsetzt. Nun aber zu meinem Problem. Unser Mietshaus ist recht hellhörig. Unter mir wohnt eine Familie mit bereits einem Kind (in einer Drei-Zimmer-Wohnung). Neulich wurde ich Zeuge einiger Geräusche, die eindeutig auf durchaus vollzogenen Beischlaf hindeuten. Nun meine Frage: Gibt es die Möglichkeit, das zu unterbieten, denn wenn noch ein Kind gezeugt werden würde, wäre es ja auch zu eng in deren Wohnung. Und würde es möglich sein, daß das evtl. Beischlafverbot auch überwacht werden würde?
Antwort von Herrn Höselknecht:
Ihre Anfrage deutet daraufhin, daß Sie ein wahrer Kinderfreund sind, da Sie dem eventuellen zweiten Kind die räumliche Enge nicht zumuten mögen. Dies ist sehr löblich! Nun zur Problematik: Nach Paragraph 43f des Stenkelfelder Bezirksgesetzbuches gibt es dieses Beischlafverbot tatsächlich. Leider gilt es aber nur für Zwei-Zimmer-Wohnungen mit offenem Durchbruch in Wohnhäusern mit mehr als 8 Etagen für Ehepaare und Paare in eheähnlichem Verhältnis mit drei Haustieren! Das trifft bei Ihnen ja leider nicht zu. Insofern würde ich Ihnen raten, zu Ihren Nachbarn eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen uns sich allabendlich bei diesen einzufinden. Dadurch würde auch die Überwachung wegfallen!

 

Beitrag von Herrn Eilart:
Meine Ausbildung zum Rundfunkkomentator liegt hinter mir, ich habe sie mit allen möglichen Komplimenten der Rundfunkinnung bestanden. Nunmehr bin ich versucht, meine Arbeitskraft dem NDR anzubieten, hier ist ein Job in der geheimen Außenstelle in Stenkelfeld, Bölterkamp 265g ausgeschrieben. Extra für diesen Zweck habe ich mir die Haare in den letzten Monaten weder gekämmt noch geschnitten, mein in dieser Zeit gewachsener Bart ist sehenswert. Seit meiner letzten Regenwanderung am Nord-Ostseekanal sind meine Turnschuhe schlammverkrustet. Können Sie mir bitte mitteilen, ob die Notwendigkeit zu weiteren Maßnahmen besteht, um diese Stelle zu bekommen. Weiterhin wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir einige Tips geben würden, wie ich als NDR-Mitarbeiter möglichst unauffällig Stenkelfelder Geheimnisse mitbekommen könnte.Ich glaube fest, auf Ihre langjährigen Erfahrungen in der Gemarkung Stenkelfeld bauen zu können.
Antwort von Herrn Gnöttgen:
So halt mal! Was muß ich da hören, Sie Rundfunkfritze! Sie meinen, gerade mich in Ihrer Angelegenheit befragen zu müssen! Das mag ja für Sie von Bedeutung sein, Komplimente von einer Innung zu bekommen, die man verbieten sollte! Sie haben sich mit Ihrer Ausbildung einen Bärendienst erwiesen - wer hat Ihnen das bloß geraten, Ihre Tante Erna, oder was? Ich werd Ihnen mal was sagen, Sie meinen besonders clever zu sein, indem Sie sich sozusagen Undercover unter die Rocker und Rabauken mischen und deren ungepflegtes Äußeres annehmen - aber nicht mit Gustav, Sie Lümmel! Eins muß ich Ihnen lassen, Sie waren so ehrlich, uns, der HMI, die illegale Adresse der NDR-Außenstelle im Bölterkamp zu nennen. Die haben wir mittlerweile allesamt hochgehen lassen! Danke! Wollen Sie nicht doch lieber Mitglied in der Hausmeisterinnung Stenkelfeld werden?

 

Zurück zum Meckerkasten