Krawall

DER MECKERKASTEN DER HAUSMEISTERINNUNG
DIE ANTWORTEN vom 20.2.2002

Oberhölzel

Höselknecht Gnöttgen
Herr Oberhölzel, Herr Höselknecht und Herr Gnöttgen beantworten hier in exemplarischer Weise die wichtigsten Anfragen der Bürgerinnen und Bürger unserer kleinen Gemeinde.

 

Beitrag von Herrn H. Dörker:
Ich bin ein alter Mann der in der Nähe der Bruder Detlef Kapelle lebt. Ich wohne kaum 393,16 Meter von diesem großen Kasten entfernd. Bisher hat mich dieses Gotteshaus nicht weiter gestört. Doch seitdem ich Pensioär bin, fühle ich mich jetzt doch belästigt:
Plötzlich und unerwartet fängt dieses schreckliche Kirchengebimmel an - genau dann, wenn unser eins mal gemütlich andere Leute belästigen will (ich weise sie nur daraufhin, dass sie übergewichtig sind oder dass sie mal wieder zum Frisör gehen sollten). Doch die Leute auf der Straße können mich wegen dem besagtem Lärm aus dem Turm nicht hören. Also habe ich mich entschlossen, dagegen zu halten. Eines Sonntags um 10:00 Uhr, als wieder diese falschgespielte Melodie ertönte, holte ich meinen alten Traktor aus dem Schuppen, und ließ den Motor mal kräftig aufheulen. Der Auspuff war kurze Zeit zuvor abgefallen, das verstärkte den Sound. Doch kaum eine Viertelstunde später stand das halbe Dorf auf meinem Hof und verlangte, dass ich auf der Stelle den Motor ausstellen solle. Schließlich wäre ja Sonntag. Ich machte erst mal gar nichts und setzte mich an den frisch gedeckten Tisch um ein Jägerschnitzel zu essen. Daraufhin bekamen meine Nachbarn diesen hasserfüllten Blick. Ich wendete mich von ihnen ab und legte mich schlafen. Ich dachte, damit wäre das Problem aus der Welt geschafft, doch dem war nicht so. Kurze Zeit später klingelten sie unaufhörlich an meiner Tür und verlangten eine Erklärung. Ich sagte ihnen, dass ich ein Problem mit der Kirche hätte und, dass ich dafür kämpfen würde, damit dieses schifgespielte Geleute ein Ende hat. Ich versuchte durch Protestlieder Stimmung zu machen. Doch dann kam der Pfarrer auf mich los gestürmt...
Von da an weiß ich nichts mehr. Ich kann mich nur daran erinnern, wie ich später im Krankenhaus aufwachte. Seitdem lebe ich bei einer illegal in Deutschland lebender, bulgarischen Familie. Ich möchte wieder nach Hause zurück, doch die Dorfbewohner schicken mir täglich Drohbriefe.

Wie kann ich mich gegen meine Nachbarschaft und vor allem gegen die Kirche durchsetzen, damit ich endlich wieder in Ruhe leben kann?
Antwort von Herrn Gnöttgen:
Nun, die Bruder Detlef Kapelle ist sozusagen eine Festung der Frömmigkeit, gegen die ein Feldzug nicht viel Erfolg verspricht! Sie müssen die Dorfgemeinschaft mit ihren eigenen Waffen schlagen! Veranstalten Sie jeden Sonntag um 10 Uhr einen Motorradgottesdienst in Ihrer Scheune. Die HMI würde Ihnen auch einen Biker-Pfarrer vermitteln. Wichtiger Bestandteil dieses Gottesdienstes ist, das er bei laufendem Motor abgehalten wird. Sie verhalten sich auf diese Art und Weise völlig korrekt und gottesfürchtig, müssen sich das Gebimmel aber nicht mehr anhören, da das Motorrad-Geknatter alles übertönt. Schon bald wird es von der Dorfgemeinde ein Schlichtungsangebot geben, das Ihren Wunsch nach Ruhe berücksichtigt! Dafür garantieren wir!

 

Beitrag von Herrn M. Will aus Ha. bei Ce.:
Sehr geehrte Herren Hausmeister,
mein Anliegen an Sie ist ein kleiner Disput, der sich am
3.1.2002 vor dem Autoteilegeschäft Pröppenkrögel ereignete. Um es vorweg zu nehmen muß ich sagen, das ich sehr gern in Stenkelfeld bin. Ich komme eigentlich aus Hannover, aber die Gastfreundschaft und die Offenheit für Neues beeindruckt mich so, das ich der Meinung bin, das die Expo 2000 mit dem Motto "Mensch Natur Technik" hier gut hin gepasst hätte! Insbesondere die Faultürme ihrer Klärwerkanlage finde ich imposant! Aber zu meinem Problem: Es ging um ein Parkvergehen: Ich parkte mit meinem Auto auf einem öffentlichen Parkplatz vor dem Geschäft, etwas unglücklich, mit der Front ca 20-30cm uber die Grenzmarkierung hinweg. Kann ja passieren. Jedenfalls wollte ich mir in dem Autoteileshop nur ein paar Alu-Felgen für meinen BMW 328i anschauen als plötzlich Herr Hahnebüchten, ein nach eigener Aussage Mitglied Ihrer Innung, sich zügig zu meinem Auto bewegte und ihm eine Radkralle -wegen eben dieser 20cm- anlegte. Jeder Protest wurde abgewiesen mit der Begründung, das ich doch schon froh sein solle, das mein Auto Bayowarischen Fabrikates überhaupt hier parken dürfte, und nicht jeder junge Handyschnösel hier so parken darf, wie er will. Der von mir zugezogene Herr Düvelskürchen meinte sogar, ich könne gefälligst glücklich sein, das mein Stossfänger noch dran ist, das sei durchaus üblich, solche Rüpel eine Lektion zu erteilen. Er hätte die - unfallfreie - gut gebrauchen können. Als dann die Polizei kam, war ich natürlich konsterniert und überzeugt das nun endlich die Gerechtigkeit die Überhand gewinnt. Aber Pustekuchen! Der für Parkvergehen zuständige Bernd Höselknecht, auch Mitglied Ihrer Innung, nahm mir für das Parkvergehen anstatt 20DM, 20€ ab. Mein erneuter Protest, das doch mit 1,95583 umgerechnet werden müsse, wurde mit der Begründung abgewiesen, ich habe ja auch nicht ein halbes Parkvergehen begangen. Nach meinem Lautstarken Protest durfte ich dann die Nacht in der -schlicht aber heimisch- eingerichteten Stenkelfelder Polizeizelle verbringen, die mir auch noch mit dem ortsüblichen Einzelzimmerzuschlag berechnet wurde. Empööööörend, oder?x
Antwort von Herrn Höselknecht:
Sehr geehrter Herr ---, ich nehme persönlich Stellung zu diesem Vorfall, weil Sie den Sachverhalt nicht korrekt wiedergegeben haben und somit ein falsches Licht auf die HMI fällt. Herr Hahnebüchten und ich sind vom Vorstand der HMI nochmals in unserem Verhalten gegenüber Park-Rabauken wie Sie es eine sind bestätigt worden.
Der Grund für die Radkralle waren nicht die 20 Zentimeter, die Ihr Fahrzeug über die Grenzmarkierung hinweg geparkt war, sondern ihr viel zu tief angebrachter Frontspoiler. Dieser hatte nur einen Abstand von 3,1 Millimeter zum Boden. Dadurch kappt so ein Spoiler jedes zierliche Grashälmchen, was sich gerade den Weg ans Licht gebahnt hat. Dies ist ein Verstoß gegen das Gras-Erhaltungs- und Genesungsgesetz des Stenkelfelder Gesetzbuches. Ihr Fahrzeug hätte eigentlich gleich in die Schrottpresse gemusst!
Zweitens sind die 20 EURO für so ein Vergehen eher noch als ein Akt der Nachsicht zu sehen.
Und wer sich dann so im Ton vergreift wie Sie, der wird normaler Weise für 14 Tage zum Knastseminar "Demut gegenüber Hausmeistern - eine Bürgerpflicht" von Herrn Friedhelm Pötter verdonnert. Also, hiermit wissen Sie, was Ihnen blüht, wenn Sie ihren Frontspoiler nicht schleunigst abmontieren und wir Sie ein zweites Mal erwischen!

 

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